Die häufigsten Krankheiten von Fischen im Aquarium

Jedes Aquarium enthält Millionen saprophytischer Bakterien, die unter normalen Bedingungen nicht schädlich sind, da sie sich im biologischen Gleichgewicht mit den anderen Bewohnern des Aquariums befinden. Fehler in der Pflege des Aquariums, eine unausgewogene Ernährung können u.a. zu bakteriellen Infektionen bei Fischen führen. Neben Bakterien können auch Viren, Würmer im Verdauungstrakt etc. Krankheiten verursachen. Das Verhalten der Fische gibt schnell Aufschluss über ihren Gesundheitszustand, aber Sie sollten auch auf körperliche Anzeichen achten.

Im Folgenden finden Sie eine (unvollständige) Liste häufiger Krankheiten in der Aquaristik.

Vitaminmangel

Vitaminmangel wird durch das Fehlen von Nährstoffen in der Ernährung der Fische verursacht. Fische mit Vitaminmangel magern ab, zeigen eine ausgeblichene Körperfarbe und haben Probleme bei der Aufnahme von Sauerstoff. Auf den Flossen können sich Löcher bilden, und manchmal verbiegt sich sogar ihre Wirbelsäule. Die Fische ermüden schnell und bleiben schließlich am Grund des Aquariums, ohne sich viel zu bewegen.

Die Behandlung besteht in der Bereitstellung von Vitaminlösungen speziell für Fische und einer abwechslungsreichen Ernährung, um zukünftigen Mangelerscheinungen vorzubeugen.

Furunkulose

Die Furunkulose betrifft vor allem Süßwasserfische wie den Goldfisch. Sie wird durch zwei Bakterienarten im Aquarium ausgelöst: Pseudomonas und Aeromonas. Diese Bakterien vermehren sich bei einem Ungleichgewicht im Aquarium, das durch falsche Pflege verursacht wird. Es wird daher empfohlen, die folgenden Werte regelmäßig zu kontrollieren: Nitrit (hoher Wert bei schlechter Filterung des Wassers), pH-Wert, Wasserhärte und -temperatur …

Die Symptome der Furunkulose sind Rötungen bzw. Blutergüsse an den Flossenansätzen oder Muskeln, Beulen, die mit Blut und Eiter gefüllt und durch die Haut zu sehen sind, Exophthalmus, Geschwüre (an Flossen, Kiemendeckel, Maul ...). Die Flossen „fransen aus“.

Die kranken Fische müssen isoliert und behandelt werden. Gleichzeitig ist das Beckenwasser mit speziellen, für diesen Zweck vorgesehenen antiseptischen Mitteln zu reinigen.

Pseudotuberkulose der Fische

Das zugrunde liegende Bakterium ist zwar mit dem Bakterium verwandt, das Tuberkulose beim Menschen auslöst, birgt aber für den Menschen kein Risiko, an Atemwegsinfektionen zu erkranken. Wenn Sie sich jedoch sehr intensiv um Ihre Süßwasserfische kümmern, sollten Sie Vorsicht walten lassen, denn das Bakterium kann in kleine Wunden an Händen und Unterarmen eindringen und eine Superinfektion verursachen.
Mykobakterien sind bei allen Fischen vorzufinden, aber die Krankheit bricht nur aus, wenn das Immunsystem der Fische beeinträchtigt ist, beispielsweise wenn die Fische geschwächt sind oder ihr Lebensmilieu aus dem Gleichgewicht geraten ist. Stress ist also ein wesentlicher Faktor, der diese Krankheit begünstigt. Wenn der Stresszustand der Fische nur vorübergehend ist, verschwindet die Krankheit manchmal von allein wieder. Sollte der Zustand jedoch anhalten, kann die akute Erkrankung einen schweren Verlauf nehmen.

Die Symptome sind eher unspezifisch: Die Fische sind geschwächt, abgemagert, schwimmen kaum und schlecht ...

Eine Behandlung durch Antibiotika und antiseptische Mittel ist nicht immer wirksam, weil Mykobakterien oftmals resistent sind. Kranke Tiere, die nicht wieder gesund werden, sollten entbehrt werden, um zu vermeiden, dass sich die Krankheit auf andere Fische ausbreitet.

Flossenfäule

Das Auftreten dieser Krankheit weist auf eine Störung im ökologischen Gleichgewicht des Aquariums hin. Die Krankheit, die durch mehrere Bakterien verursacht wird (Pseudomonas, Vibrio oder Aeromonas), ist an der Entwicklung milchig-weißer Flossenränder zu erkennen. In den Flossen entstehen Löcher, und sie sehen wie ausgefranst und abgenagt aus.

Im fortgeschrittenen Stadium sind die Überlebenschancen gering. Stellen Sie deshalb schnellstmöglich die optimalen Haltungsbedingungen im Aquarium wieder her (Temperatur, Nitritwert, pH-Wert ...). Die betroffenen Fische sind während dieser Zeit in Quarantäne zu behandeln. Zur Behandlung des Aquariums kann ein antiseptisches Mittel eingesetzt werden.

Achtung: Es kann passieren, dass Fische bereits beim Kauf erkrankt sind, dies jedoch nicht sichtbar ist, weil sich die Krankheit noch in einem frühen Stadium befindet. Daher ist Quarantäne wichtig, und auch die Regeln zur Hygiene und Pflege sollten unbedingt eingehalten werden.

Myxobakteriose

Diese Krankheit, die durch das Bakterium Flexibacter columnaris hervorgerufen wird, betrifft vor allem tropische Süßwasserfische, die in einem Becken mit zu hoher Temperatur gehalten werden. Die Infektion, die mit einer weiß erscheinenden Erhebung des Gewebes im Kopfbereich beginnt, kann zum Absterben des Gewebes führen. Die Krankheit ist unter Fischen sehr ansteckend. Die betroffenen Fische müssen also isoliert und mit einem antiseptischen Mittel behandelt werden. Das Becken ist vollständig zu leeren. Stellen Sie bei der Wiederauffüllung sicher, dass alle Vorgaben eingehalten werden, die für das ökologische Gleichgewicht wichtig sind, und achten Sie darauf, dass die Temperatur nicht zu hoch, aber dennoch für die tropischen Fische verträglich ist.

Neben diesen Beispielen gibt es noch viele andere Krankheiten, die Fische im Aquarium betreffen können.

Beachten Sie: Um Krankheiten zu vermeiden, ist es wichtig, Neuankömmlinge vor dem Einsetzen ins Aquarium in Quarantäne zu halten, die Regeln zur Pflege des Aquariums zu befolgen und auf die richtige Ernährung und Zugabe von Vitaminen zu achten.

 

Artikel (in der Originalversion auf Französisch) verfasst von Dr. Valérie Crousse, Tierärztin.

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